Die zahlreichen Artikel und Berichte rund um das Thema „Digitalisierung“ behandeln in den meisten Fällen nur Teilaspekte und verhindern dadurch den Blick auf das Gesamtbild dieses aus Sicht eines Unternehmens strategisch bedeutenden Themas.

Die Entscheidung in Richtung Digitalisierung ist in erster Linie eine strategische Managementaufgabe. Der Technik dahinter kommt bestenfalls eine untergeordnete Rolle zu. Entscheidend ist ein übergreifendes Verständnis der Zusammenhänge und vor allem der Auswirkungen einer konsequenten und durchdringenden Digitalisierung auf das Geschäftsmodell, die Prozesse und natürlich auch auf die Organisation und somit unmittelbar auf die Mitarbeiter eines Unternehmens.

Wir zeigen in diesem Beitrag unsere Sicht zu diesem Thema und stellen ein bewährtes Modell vor, anhand dessen wir Unternehmen systematisch analysieren und fit für die digitale Zukunft machen.

Aufgrund der Komplexität des Themas beschreiben wir hier nur die wesentlichen Aspekte. Gerne erarbeiten wir auch für Ihre Organisation eine „digitale Roadmap“ und begleiten Sie auf dem Weg zum „digitalen Unternehmen“.

Je früher Sie sich als Organisation explizit mit dem Thema beschäftigen, desto eher sichern Sie sich einen strategischen Wettbewerbsvorteil. Schieben Sie das Thema jedoch „auf die lange Bank“, werden Sie den Anschluss an Ihre Marktbegleiter vielleicht schneller verlieren, als Sie sich heute noch vorstellen können.

Die unten angeführten 3 Bereiche erscheinen uns in der Betrachtung wesentlich für die erfolgreiche Umsetzung einer zukunftsfähigen Digitalisierungsstrategie.

BUSINESS

Kosten- vs. Nutzenanalyse der Digitalisierung sowie Anpassung bzw. Überarbeitung des bestehenden Geschäftsmodells.

PROZESSE

Auswirkung auf interne und externe Prozesse mit dem Ziel der Prozessautomatisierung, resultierend in einer Kostensenkung sowie einer Ertragssteigerung.

TECHNIK

Systematische Auswahl der erforderlichen IT- & Kommunikationstechnik sowie der passenden strategischen Partner für die Implementierung.

BUSINESS

Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Ziele dahinter sind immer Kostensenkung, Steigerung der Erträge sowie die langfristige Absicherung bzw. der Ausbau der Marktposition. Die Investitionen in digitale Technologien muss sich somit in erster Linie finanziell rechnen. Deshalb empfehlen wir eine systematische Budgetierung auf Basis eines gesamtheitlichen Digitalisierungskonzeptes. Hier sollten – abgeleitet von den übergeordneten Unternehmenszielen – die kurz- und mittelfristigen Ziele definiert werden, die durch Digitalisierung erreicht werden sollen. Daraus abgeleitet kann der Nutzen der einzelnen Maßnahmen analysiert und bewertet werden. Nur dadurch behalten Sie den Überblick und können die schrittweise Umsetzung planen, priorisieren und steuern, ohne das Unternehmen zu überfordern.

Anpassung Geschäftsmodell

Digitalisierung bedeutet nicht nur, bestehende Prozesse durch neue Tools zu modernisieren. Digitalisierung bedeutet in vielen Fällen, das bestehende Geschäftsmodell zu optimieren, zu hinterfragen oder überhaupt zu ersetzen. Beispiele finden sich aktuell bei IT-Softwareunternehmen, wo Cloud- bzw. Mietlösungen die bisherigen Erlöse aus dem Verkauf von Software ablösen. Auch in anderen Branchen werden derzeit zunehmend vorhandene Geschäftsmodelle verändert bzw. neu designed. Die Digitalisierung bietet dafür eine hervorragende Voraussetzung.

PROZESSE

Digitalisierung betrifft heute fast alle Bereiche eines Unternehmens.Industrie 4.0 hat dabei primär die Vernetzung von Maschinen und Anlagen im Fokus. Wir wollen uns jedoch an dieser Stelle verstärkt den Prozessen zwischen Kunde und Unternehmen sowie den Prozessen innerhalb der Organisation widmen.Ein modernes Front-End zum Kunden in Form einer gut designten Website gilt heute als Mindeststandard. Entscheidend ist jedoch die Anbindung dieses Front-Ends an die internen Prozesse des Unternehmens bis hin zu einem voll automatisierten Bestellwesen inklusive der automatisierten Abwicklung von Bestellungen, Lieferungen, etc. ohne manuelle Eingriffe durch Mitarbeiter. In der Regel benötigen Sie als Basis ein leistungsfähiges und auf Ihr Unternehmen abgestimmtes ERP-System als Kernelement. Daran werden sämtliche zusätzliche Systeme angedockt.

Auch die effiziente Nutzung von sozialen Medien erfordert eine Strategie im Vorfeld, um in diesem Bereich nicht unnötig hohe Ressourcen zu vergeuden, ohne im Gegenzug einen deutlichen und messbaren Geschäftsnutzen zu generieren. Die Tatsache, dass Facebook & Co bei bestimmten Personen aktuell „in“ ist bedeutet nicht automatisch, dass Aktivitäten in diesem Bereich für Ihr Unternehmen sinnvoll sein müssen. Hier gilt es, die Marketing- & Geschäftsstrategie auf den Nutzen und das Potential von sozialen Medien abzustimmen.

Generell sollten alle digitalen Tools primär aus Sicht des Kunden designed und entwickelt werden. Wo gibt es aus Kundensicht einen Mehrwert hinsichtlich Benutzung, Usability oder im Hinblick auf den Ausbau der Kundenbindung.

Intern erfordert diese Denkweise in der Regel einen Blick über den Tellerrand von Abteilungen und Führungskräften hinaus. In modernen, digitalen Unternehmen ist auch die Führungskultur sowie die Kommunikation anders gestaltet als in traditionellen, oft streng hierarchisch geführten Unternehmen. Dies ist die Voraussetzung, um die erforderlichen, kreativen Entwicklungsprozesse innerhalb des Unternehmens auch realisieren zu können.

TECHNIK

Ein digitales Unternehmen benötigt natürlich moderne IT-Systeme im Hintergrund. Basis für ein professionelles Informationsmanagement ist eine moderne ERP-Software, in der sämtliche Unternehmensdaten zentral verwaltet werden. Ergänzend werden daran Systeme wie CRM (Kundenmanagement), digitale Archivierungs- bzw. Workflow-Systeme oder moderne e-Business Lösungen angebunden. Offene Schnittstellen für die einfache Integration von Software-Komponenten sind heute Standard und am Markt verfügbar.

Wichtig ist aber auch, dass die IT-Systeme zum Unternehmen passen und nach Einführung bzw. Abnahme auch optimal betrieben werden können. Nicht wenige Unternehmen schaffen sich komplizierte Systeme an, die Sie in weiterer Folge ohne permanente, externe Unterstützung nur unzureichend bedienen können. Hier ist durchaus ein Outsourcing von IT-Systemen eine sinnvolle Option, um sich auf das eigene Kerngeschäft konzentrieren zu können und um die eigene Organisation schlank zu halten.

Neben der Technik ist entscheidend, dass sämtliche Prozesse im Vorfeld durchdacht und auf deren Sinnhaftigkeit überprüft werden. Ziel ist eine weitgehende Automatisierung von Abläufen mit dem Ziel, dadurch weniger Ressourcen zu binden.

Erfolgreiche Implementierung

Die Umsetzung einer Digitalisierungs-Strategie scheitert unserer Erfahrung nach in den wenigsten Fällen an der komplexen Technik. Vielmehr ist eine klare Priorität und Kompetenz im Management sowie eine gute Planung der Projekte erfolgsentscheidend. Fehlen diese Faktoren, werden Projekte verzögert, schlecht implementiert oder im schlimmsten Fall sogar von den eigenen Mitarbeitern boykottiert. Hier ist entscheidend, den Mitarbeitern auch den Sinn sowie den langfristigen Nutzen dieser Projekte zu vermitteln.

Eine erfolgreiche Digitalisierung führt immer dazu, Kosten in der Administration einzusparen was in Folge bedeutet, auch den Personalstand in bestimmten Funktionen anzupassen. Andererseits eröffnet sich die Chance, Mitarbeiter gezielt mit anderen, meist anspruchsvolleren Aufgaben zu betrauen, z. B. im Vertrieb, Kundendienst oder in der aktiven Marktbearbeitung. Da hierfür meist andere Qualifikationen erforderlich sind, kommt es automatisch zu einer Verlagerung von Ressourcen und Zuständigkeiten innerhalb der Organisation. Vor diesem Hintergrund sind IT-Projekte in den allermeisten Fällen auch Re-Organisations-Projekte.

Hier ist oft die Unterstützung durch neutrale, externe Berater eine wesentliche Erfolgskomponente.

Zusammenfassung

Digitalisierung wird mittelfristig zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor. Nur durch eine Beschäftigung mit diesem Thema und vor allem mit den Chancen, die sich daraus ergeben sind Unternehmen in der Lage, einen Wettbewerbsvorteil auch in Zukunft abzusichern.

Wir beraten Sie gerne kompetent und begleiten auch Ihr Unternehmen dabei, Ihre interne und externe Performance zu verbessern.

Autor dieses Artikels:
Mag. Gerald Neuwirth
Management-Experte | Berater | Coach

MGN | Business Services